CERLECO steht für CENTRO DE ESTIMULACIÓN Y REHABILITACIÓN DE LENGUAJE Y
COMUNICACIÓN
= Zentrum für Sprach- und Kommunikationsförderung und Rehabilitation
CERLECO ist ein Zentrum zur Förderung und Rehabilitation von Kindern mit Behinderung, die unter extremen Armutsbedingungen in Marginalgebieten Ecuadors, an der Küste Santa Elenas leben. Schwerpunktmäßig wird im Rahmen von Sprach- und Kommunikationsstörungen gearbeitet. Das Projekt wurde im März 2002 gegründet und arbeitet mittlerweile verwurzelt und selbständig in der Region.
CERLECO zeichnet sich durch eine enge Zusammenarbeit von einheimischen ausgebildeten Therapeutinnen, einem Elternrat, der Dorfgemeinschaft und anderen Institutionen aus. Durch die Einbeziehung der verschiedenen Institutionen und den hohen Anteil der Selbstorganisation der Kommune hat CERLECO einen weitreichenden und nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Entwicklung der Region. Eine nachhaltige Veränderung der Gesellschaft erreicht CERLECO nur, indem alle Teilnehmer selbst bestimmen und gemeinsam abstimmen, in welchem Ausmaß und in welcher Geschwindigkeit Veränderungen stattfinden. Die stetige Weiterentwicklung ändert das Verständnis von Behinderung und erreicht weniger Diskriminierung und mehr Beteiligung der Kinder in der Gesellschaft. Durch die intensive Auseinandersetzung mit behinderungsspezifischen Themen, die Bildung eines Netzwerkes und die Zusammenarbeit mit Eltern, der Dorfgemeinde, anderen Einrichtungen und Personen strebt CERLECO an, dass die Rechte der Menschen mit Behinderungen respektiert und deren Lebensbedingungen weiterhin verbessert werden.
Die Förderungen und Interventionen für die Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf vor Ort umfassen sowohl Maßnahmen in Einzel- oder
Gruppenförderung. Diese umfassen Fördermaßnahmen zur basalen Stimulation, sensorischen Integration (SI), Psychomotorik, Sprach- und Kommunikationsförderung, unterstützte Kommunikation (UK),
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Die Evaluation des Projektes erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen. Die Arbeit mit den einzelnen Kindern und ihren Familien basiert auf dem allgemeinen Standard der Rehabilitationswissenschaft: Diagnostik, Indikation, Intervention und Evaluation. Eine hochwertige qualitative Arbeit der Therapeutinnen wird durch fest etablierte regelmäßige Teamsitzungen mit ausführlicher Reflexion der eigenen Arbeit gewährleistet. Zudem finden fortwährend interne und externe Supervisionen statt. Für die externe Supervision stehen überdauernd Mitarbeiter*innen der Universität Erfurt zur Verfügung. Die wissenschaftliche Begleitung ermöglicht eine ständige Evaluation des Projekts nach evidenzbasierten Standards. Auch die Arbeiten und kleine Projekt-Studien der Praktikant*innen vor Ort ergänzen diese Vorgehensweise.
Durch regelmäßige Sitzungen mit dem Elternrat, mit der Kommune und der Gemeinde werden die organisatorischen und einige finanzielle Rahmenbedingungen besprochen und Aktivitäten geplant und reflektiert.
Die Therapeutinnen, die aus der Gegend stammen, wurden und werden weiter geschult und arbeiten selbstständig im Rahmen des Projektes, wodurch sie eine Ausbildung als auch eine Arbeitsstelle mit einem geregelten Einkommen haben.
Die Eltern konnten mobilisiert werden und beteiligen sich aktiv in den einzelnen Bereichen der Arbeit von CERLECO. Auch die Dorfgemeinschaft engagiert sich bei der Erhaltung und Weiterentwicklung von CERLECO, sodass man von einer gemeindenahen Rehabilitation sprechen kann.
Mittlerweile beteiligen sich auch andere Institutionen aus San Pedro und der Umgebung (z.B. Kindertagesstätten und Schulen).
Durch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt können zukünftig neue Erkenntnisse gewonnen werden, die die Diagnostik-, Förder- und Interventionsmaßnahmen für die Kinder und Jugendlichen konkretisieren sollen. Die Zusammenarbeit mit einer ecuadorianischen Universität zur Ausbildung von qualifiziertem Fachpersonal wird aktuell angestrebt.
CERLECO
Barrio Unión y Progreso, frante a “Futro Valdivia”,
Comuna de San Pedro,
Parroquia de Manglaralto
Península de Santa Elena, – Ecuador.